Säure-Basen-Haushalt

Säure-Basen-Haushalt: macht sauer lustig?

Kennen Sie den Säure-Basen-Haushalt? Klingt langweilig? Ist es irgendwie auch. Doch mit dem Säure-Basen-Haushalt ist es ein bisschen wie mit der Altersvorsorge. Wer sich nicht rechtzeitig darum kümmert, hat früher oder später das Nachsehen.

Was versteht man unter dem säure-basen-haushalt?

Der Säure-Basen-Haushalt ist ein Regulationsmechanismus. Er sichert die Balance zwischen Säuren und Basen im menschlichen Körper. Das Verhältnis von Säuren und Basen nennt man auch den PH-Wert. Die PH-Wert-Skala reicht von 0 bis 14. In der Mitte bei 7, liegt der neutrale Punkt. Dann liegen genauso viele Säuren wie Basen vor. Alle Werte über 7 sind basisch – alle Werte unter 7 sind sauer. Soweit die technischen Daten. Das Thema gewinnt nicht an Spannung. Für den Körper ist es jedoch von höchster Brisanz, denn es entscheidet über das Funktionieren des gesamten Organismus.

Warum ist das Säure-Basen-Gleichgewicht so wichtig für den Körper?

Jede Körperflüssigkeit und jedes Organ benötigt ein bestimmtes Milieu, um optimal zu funktionieren. Das Milieu ist dabei im Wesentlichen definiert durch den PH-Wert. Damit alle Körperfunktionen optimal ablaufen können, ist die Aufrechterhaltung des PH-Wertes somit von essentieller Bedeutung.

Anders ausgedrückt: nur im richtigen Milieu funktioniert der Körper reibungslos. Verschiebt sich das Milieu, gerät auch der Körper in eine Schieflage. Krankheiten wie z.B. Verdauungsbeschwerden, Sodbrennen, Arthrose, Gicht, Bluthochdruck, Hautprobleme und viele mehr können die Folge sein.

Was ist eine Übersäuerung?

Wenn sich im Körper mehr Säuren als Basen anhäufen, sind die Regulationsmechanismen des Säure-Basen-Haushaltes irgendwann überlastet. Dadurch kommt es zu einer Verschiebung des Körpermilieus in einen sauren Bereich. Diesen Zustand nennt man Übersäuerung.

Wie viel Säuren und wie viel Basen benötigt der Mensch?

Die meisten Organe und Körperflüssigkeiten im Menschen lieben ein basisches Milieu. Denn der Mensch besteht zu ca. 80% aus basischen Mineralstoffen und zu ca. 20% aus sauren Mineralstoffen. Aus diesem Grund wäre eine Zufuhr von Basen und Säuren in diesem Verhältnis ideal. Unsere Lebens- und Ernährungsweise ist uns bei der Aufrechterhaltung eines ausgeglichenen Säure-Basen-Haushaltes jedoch nur wenig behilflich.

Wie kommen Säuren und Basen in unseren Körper?

Denn obwohl Säuren und Basen auch vom Organismus selbst produziert werden, gelangt der Hauptteil der Säuren und Basen durch externe Quellen in den Körper. Dies erfolgt insbesondere über verzehrte Lebensmittel, Getränke, Genussmittel und Medikamente.

Dabei befinden sich die Säuren und Basen nicht direkt in den konsumierten Produkten. Sie entstehen vielmehr im Rahmen des Verdauungsprozesses. Je nachdem, ob ein Lebensmittel einen Überschuss an Basen oder Säuren generiert, nennt man es basen- bzw. säurebildend.

Basenbildende Mineralstoffe sind z.B. Calcium, Magnesium, Kalium, Natrium und Eisen.

Säurebildende Mineralstoffe sind z.B. Schwefel, Chlorid, Phosphor, Fluor und Jod.

WELCHE LEBENSMITTEL WERDEN SAUER BZW. BASISCH VERSTOFFWECHSELT?

Die schlechte Nachricht vorweg:

Sauer wird tendenziell alles verstoffwechselt, was wir lieben und in viel zu großen Mengen auf den Tisch kommt: Tierische Produkte wie Milcherzeugnisse, Fleisch, Eier, Getreidesorten in Nudeln, Pizza, Pasta, Brot und Kuchen, Zucker, Alkohol, Kaffee und Nikotin. Aber auch Pseudogetreide wie Quinoa oder Buchweizen, Reis, Mais und viele Nüsse bilden im Rahmen der Verdauung Säuren.

Basenbildende Lebensmittel sind bis auf wenige Ausnahmen alle Gemüse- und Obstsorten, Kartoffeln, Salate, frische und getrocknete Kräuter, Mandeln und Erdmandeln etc.

Ja, das trübt die Stimmung. Denn der geneigte Leser wird nun halbwegs irritiert seine täglichen Mahlzeiten durchforsten und rasch feststellen: alles irgendwie sehr sauer.

Und genau das ist auch das Hauptproblem. Unser Körper besteht zu 80% aus Basen und zu 20% aus Säuren. In unserer Ernährung ist dieses Verhältnis jedoch häufig genau umgekehrt. Daraus ergibt sich bei vielen Menschen langfristig eine Verschiebung des körperlichen Milieus in Richtung Übersäuerung. Dies wiederum begünstigt die Entstehung von Krankheiten. Insbesondere die jährlich ansteigenden Zivilisationskrankheiten haben hier regelmäßig ihren Ursprung. Aus diesem Grund ist es so wichtig, den Säure-Basen-Haushalt bei der täglichen Zusammenstellung der Mahlzeiten und der Wahl der Getränke nicht ganz aus den Augen zu verlieren.

Auch wenn Krankheiten vorbeugen häufig nur so lange Spaß macht, wie man seinem gewohnten Lebensstil mehr oder weniger uneingeschränkt nachgehen kann, sollten wir nie vergessen, dass wirkliche Lebensqualität und Altersvorsorge auch Gesundheit bedeutet.

FAZIT UND AUSBLICK

Der Säure-Basen-Haushalt ist ein Regulationsmechanismus, der das Verhältnis von säure- und basenbildenden Mineralstoffen im Körper ausbalanciert. Damit soll gewährleistet werden, dass der Organismus ideale „Arbeitsbedingungen“ vorfindet, um reibungslos zu funktionieren. Nicht selten verhindert jedoch der heute übliche Ernährungs- und Lebenswandel die Versorgung des Körpers mit den benötigten 80% Basen und 20% Säuren. Oftmals setzt sich unsere Ernährung aus dem exakt umgekehrten Verhältnis zusammen. Langfristig überlastet die Säureflut die Regulationsmechanismen des Säure-Basen-Haushaltes. Es kommt zur Übersäuerung, die bei der Entstehung vieler Krankheiten beteiligt ist.

Sie interessieren sich, welche Regulationsmechanismen dem Körper im einzelnen zur Verfügung stehen oder welche gesundheitlichen Folgen aus der Übersäuerung resultieren? Dann geht es hier weiter zum nächsten Artikel (der in Kürze erscheint).