Intermittierendes Fasten & Histaminintoleranz

Fasten ist eine der wirkungsvollsten Methoden den Körper zu entgiften und zu regenerieren. Es hilft nachweislich gegen verschiedenste Erkrankungen und senkt nicht nur unsere Entzündungswerte sondern auch den Histaminspiegel.

Was bedeutet intermittierendes Fasten?

Wir fasten täglich. Nämlich in der Zeit zwischen unserer letzten Mahlzeit am Tag und dem Frühstück. Im Englischen spiegelt sich das morgendliche Fastbrechen in der Bezeichnung „break-fast“ wieder. Die meisten Menschen fasten bereits ohne dass es ihnen bewusst ist. In der Regel sind es um die 12 Stunden z.B. von 19 Uhr bis 7 Uhr oder von 20 Uhr bis 8 Uhr. Beim intermittierenden Fasten wird der Zeitraum, in dem nicht gegessen wird, auf 16-18 Stunden verlängert. Damit wird die Zeit, in der Nahrung aufgenommen werden darf auf 6-8 Stunden limitiert.

Vorteile des Fastens für eine Histaminintoleranz

Fasten fördert wichtige Zellreinigungsprozesse, die Bestandteil der Immunabwehr sind. So können schädliche Substanzen oder Zellen schneller entsorgt und das körpereigne Immunsystem gestärkt werden.

Fasten hat sich zudem als vorteilhaft für Menschen mit Histaminintoleranz erwiesen:

Die Verdauung selbst führt dazu, dass Histamin ausgeschüttet wird. Dies erfolgt unabhängig von den konsumierten Lebensmitteln, die zusätzlich viel Histamin in den Organismus bringen oder freisetzten können. Fasten führt somit zur Reduktion von Histamin im Körper.

Studien belegen, dass Fasten die Ausschüttung von Histamin aus den Mastzellen reduziert und dadurch zur Reduktion von histaminassozierten Symptomen führt.

Fasten regeneriert unsere Verdauung und kann auf diesem Weg dazu beitragen, dass sich histaminbedingte Verdauungsprobleme wie Übelkeit, Durchfall oder Bauchkrämpfe abklingen.

Darüber hinaus führt die Regeneration der Schleimhäute dazu, dass alle Enzyme, die in der Schleimhaut produziert werden wie beispielsweise auch die DAO optimale Produktionsbedingungen haben.

Fasten kann dazu beitragen, dass die Darmflora zurück ins Gleichgewicht gelangt. Das führt auch zur Reduktion histaminbildender Darmkeime und folglich zur Abnahme des Gesamthistaminaufkommens im Organismus.

Fasten reduziert entzündungsfördernde Botenstoffe – die sogenannten Zytokine – und damit chronische Entzündungen. Das ist gerade bei einer Histaminintoleranz von unschätzbarem Wert. Denn eine Histaminintoleranz geht immer mit einem erhöhten Entündungsgeschehen im Organismus einher, da Histamin ein Entzündungsmediator ist.

Dr. Valter Longo hat in seinen Studien zum intermittierenden Fasten gezeigt, dass hierdurch bis zu 40% defekten Immunzellen elimminiert werden. Dazu gehören ebenfalls fehlgeleitete und hypersensible Mastzellen, die zu schnell und zu viel Histamin ausschütten.

Intermittierendes Fasten vs. totales Fasten bei Histaminintoleranz

Totales Fasten, also der Verzicht von Nahrung über Tage oder Wochen, zwingt den Körper in einen Überlebenskampf. Das bedeutet für den Organismus massiven Stress. Stress, den Menschen mit Histaminintoleranz nicht gebrauchen können. Denn Stress ist nicht selten als Teil eines komplexen Zusammenspiels ungünstiger Einflussfaktoren ein großer Treiber der Histamininoleranz. Sowohl bei der Entstehung als auch bei der täglichen Ration an Histamin, die aus den teils hypersensiblen Mastzellen ausgeschüttet werden.

Zusätzlich fehlen dem Körper im totalen Fastenmodus auch all jene Nährstoffe, die für die Regeneration von Gewebe und den Aufbau wichtiger (z.B. Entgiftungs– oder histaminabbauender) Enzyme essentiell sind. Aber genau an diesen Mikronährstoffen fehlt es Menschen mit einer Histaminintoleranz ohnehin schon. Insbesondere Personen mit HPU, die aufgrund ihrer Stoffwechselsituation unter einer Histaminintoleranz leiden, sind darauf angewiesen essentielle Vitamine wie das B6 in hohen Dosen zu erhalten, da der Körper ihn vermehrt verbraucht. B6 ist nicht nur an dem histaminabbauenden Enzym DAO beteiligt sondern auch wesentlicher Bestandteil bei der Entgiftung (Glutathion).

Intermittierendes Fasten ist insofern eine gute Möglichkeit den Körper zu entlasten und ihn gleichzeitig mit allen Mikro- und Makronährstoffen zu versorgen, die er für die Regeneration benötigt.

Wie funktioniert das intermittierende Fasten?

Das intermittierende Fasten kann ganz einfach in den Alltag integriert werden. Die bereits existierende Fastenperiode zwischen Abendessen und Frühstück wird schrittweise um beispielsweise 1 Stunde verlängert. Ratierlich und im eigenen Tempo kann das Intervall auf 16 oder gar 18 Stunden ausgedehnt werden.

Wie lange die Fastenperiode letztendlich erweitert wird, hängt vom individuellen Wohlbefinden und dem Tagesrythmus ab. Grundsätzlich kann die Fastenzeit morgens oder abends erfolgen. Ich empfehle sie allerdings auf den Abend zu legen. Das hat zwei Gründe:

Zum einen hat der Magen und damit unsere Verdauung abends ein EnergietiefNahrung kann in dieser Zeit schwerer verdaut werden und den Organismus belasten. Die Entgiftung und Regeneration kann dadurch nur eingeschränkt erfolgen. Daher empfiehlt es sich – auch ohne das Konzept des intermittierenden Fastens – 3 Stunden vor dem Schlafen gehen nichts mehr zu essen.

Zum anderen muss die Nebenniere in den Morgenstunden Cortisol zur Regulierung des Blutzuckerspiegels ausschütten, wenn wir nach dem Aufstehen keine Nahrung zu uns nehmen. Menschen, die unter chronischem Stress und damit regelmäßig unter einer Nebennierenschwäche leiden, sollten ihre Nebenniere schonen und all solche Situationen meiden, die mit einer erhöhten Beanspruchung der Nebennierenfunktion verbunden sind. Stress ist allgegenwärtig. Nicht nur für Menschen mit einer Histaminintoleranz. Es ist daher grundsätzlich ratsam die Ressourcen seiner Nebenniere nicht unachtsam zu verschwenden.

Was esse ich nach der Fastenperiode?

Intermittierendes Fasten sollte nur eine Komponente eines ausbalancierten Ernährungs- und Lebensstils sein, der den Körper wieder gesunden und die Histaminintoleranz abklingen lassen kann. In dem Zeitraum, in dem gegessen werden darf sollte der Speiseplan daher mit so vielen nährenden & vitalstoffreichen Lebensmitteln wie möglich ausgestaltet sein, damit der Körper genügend Bausteine für gesunde Zellen, Entgiftungsprozesse und Reparaturmaßmnahmen zur Verfügung hat. Denn nur so kann der Fastenzeitraum optimal genutzt werden.

Kann man trotz Blutzuckerschwankungen oder Schilddrüsen- & Nebennierenschwäche intermittierend fasten?

Eine Kontraindikation des intermittierenden Fastens sind starke Blutzuckerschwankungen sowie Nebennieren– und Schilddrüsenschwächen.

Personen, die mit diesen Beschwerdebildern zu kämpfen haben, müssen meist nach spätestens 2 Stunden wieder etwas essen. Andernfalls können Schwindel, Übelkeit, Nervosität, Energielosigkeit und Stimmungsschwankungen auftreten. Das totale Fasten ist in diesen Fällen nicht empfehlenswert. Auch das klassische intermittierende Fasten fällt diesen Menschen manchmal schwer und kann zu Erschöpfung und Heißhunger nach dem Fastenbrechen führen.

Es gibt allerdings einen Weg das intermittiernden Fasten schonend für den Blutzuckerspiegel und damit für die Nebenniere und Schilddrüse zu gestalten. In diesem Fall dürfen alle 10-15 Minuten spezielle selbst gepresste Gemüsesäfte schluckweise getrunken werden. Diese vitalisierenden hoch basischen Säfte unterstützen nicht nur über ihre Inhaltsstoffe effektiv unsere Entgiftung sondern verhindern darüber hinaus das Absinken des Blutzuckerspiegels. Die Nebenniere wird geschont und die Schilddrüse kann „normal“ arbeiten. Gleichzeitig ist der Verdauungstrakt nicht durch feste Nahrung belastet und der Körper kann sich regenerieren und gesunden.

Diese Form des intermittierenden Fastens „light“ verschafft somit auch all jenen die Möglichkeit von den vielen gesundheitlichen Vorteilen eines Nahrungsverzichtes zu profitieren, die bisher kein Freund des Fastens waren 🙂

Personen mit chronischen Krankheiten wie Herz- und Nierenerkrankungen, Krebserkrankungen, Gicht, Gallenproblemen oder hohem Lebensalter sollten vor jeder Art des Fastens einen Arzt konsultieren. Schwangere und Stillende sollten nicht fasten.

Wenn Sie Fragen zur individuellen Eignung oder Ausgestaltung des intermittierenden Fastens haben oder grundsätzlich die Verträglichkeit von Lebensmitteln verbessern möchten, schreiben Sie mir gerne!