Labortests auf Gluten

Kann man Glutenunverträglichkeit zuverlässig testen?

Vertrage ich Getreide bzw. Gluten? Die glutenfreie Ernährung ist in den letzten Jahren immer mehr zum Trend geworden. Ernährungskonzepte zeigen wie man Zucker, Weizen und leere Kohlenhydrate aus dem Speiseplan streicht, um abzunehmen – meist mit ziemlich gutem Erfolg.  Bestseller wie „Dumm wie Brot“ oder „Die Weizenwampe“ propagieren, dass sich mit einer weizenfreien bzw. getreidereduzierten Ernährung verbesserte Gedächtnisleistungen in der Gegenwart und Schutz für die Zukunft erzielen lassen. Deswegen fragen sich viele Menschen, wie gesund Getreide für sie individuell ist und ob man die Verträglichkeit von Getreide testen lassen kann.

Was ist Gluten?

Um diese Frage beantworten zu können, müssen wir verstehen, was sich hinter dem Thema „Gluten“ verbirgt.

Gluten ist ein Protein, das in den meisten Getreidesorten enthalten ist. Anders als der Sprachgebrauch es nahe legt, handelt es dabei allerdings nicht um ein einziges Protein, sondern um zwei Proteingruppen, die miteinander verbunden sind: Prolaminen und Glutelinen. Jedes Getreide hat seine eignen Prolamine und Gluteline. Das Prolamin des Weizens heißt beispielesweise Gliadin und das Weizenglutelin heißt Glutenin. Unterschiedliche Getreidesorten enthalten somit unterschiedliche Formen von Gluten.

Weizen, eigentlich müsste es heißen, Hochleistungs-Hybrid-Weizen, ist das am glutenhaltigste Nahrungsmittel überhaupt. Es enthält durch schätzungsweise 60.000 Züchtungen und Kreuzungen heute bis zu 50x mehr Gluten als das Urgetreide.

Neben Weizen enthalten auch Dinkel, Bulgur, Roggen und Gerste Glutenformen. Auch der handelsübliche Hafer kann viel Gluten enthalten, da er durch Kreuzungen verunreinigt sein kann und häufig in den gleichen Mühlen wie stark glutenhaltige Getreidesorten gemahlen wird.

Welche Arten der Getreideunverträglichkeit gibt es?

Die Bestandteile des Getreides können unverträglich sein. In der Regel sind es die Getreideeiweisse, die diese Beschwerden verursachen. Dazu gehört im wesentlichen das Gluten, das sich aus Prolaminen und Glutelinen zusammensetzt. Aber auch ATI (Amylase-Trypsin-Inhibitor) gehört dazu.

Es existieren unterschiedliche Formen, wie der Körper auf Getreide reagieren kann:

Am bekanntesten ist die Zöliakie, eine Glutenallergie und Autoimmunerkrankung.

Darüber hinaus existieren Allergien gegen Getreide wie u.a. Weizen oder Dinkel, die ohne autoimmunelle Prozesse einhergehen.

Darüber hinaus existieren Sensitivitäten bzw. Überempfindlichkeiten gegenüber Getreidebestandteile. Der Verzehr von Getreide ruft dann ebenfalls Unverträglichkeitsreaktionen im Organismus hervor. Es handelt sich hierbei jedoch nicht um eine Allergie, bei der das Immunsystem mit einer Antikörperbildung beteiligt ist. Die Empfindlichkeitsstörung geht allerdings ähnlich wie bei einer Allergie, mit einer Entzündung einher.

Wissenschaftlich sind insbesondere die Sensitivität gegenüber Gliadin (im Gluten) und ATI (Amylase-Trypsin-Inhibitor) gut belegt.

Nähere Informationen zu bestehenden Diagnoseverfahren und relevanten Markern rund um das Thema „Gluten“, finden Sie auch im Artikel „Wenn Weizen krank macht“.

Labortests auf Getreideunvertäglichkeit

Um sicher festzustellen, ob Getreide verträglich ist, müssten alle verschiedenen Proteine – also alle Prolamine und Gluteline – im Weizen, Roggen, Gerste, Dinkel, Mais, Hafer etc. getestet werden. Es gibt allerdings keine Labortests für alle verschiedenen Arten von Gluten. Wenn ein Bluttest auf Zöliakie bzw. Glutenüberempfindlichkeit durchgeführt wird, wird ausschließlich auf Gliadin getestet. Das ist der Glutenbestandteil (Prolamin), der in Weizen, Gerste und Roggen vorkommt und umfassend erforscht & untersucht wurde. Andere Getreidebestandteile wie z.B. auch das ATI (Amylase-Trypsin), die ebenfalls Unverträglichkeitsreaktionen hervorrufen können, werden standardmäßig nicht getestet.

Labortest überprüfen regelmäßig nur die Antikörper auf Getreide. Diese werden aber immer nur dann gebildet, wenn auch das Immunsystem an der Unverträglichkeitsreaktion beteiligt ist. Ist das Immunsystem nicht beteiligt, wie es bei einer Getreidesensibilität der Fall ist, sind keine Antikörper nachweisbar. Der behandelnde Arzt wird Ihnen in diesem Fall vermutlich grünes Licht für den weiteren Verzehr von Getreide geben, obgleich eine unentdeckte Überempfindlichkeit auf Getreide vorliegen könnte, die mit einer ähnlich schweren Symptomatik bzw. mit einem vergleichbaren Entzündungsgeschehen wie bei einer Allergie einhergeht.

Bei einem Verdacht auf Glutenunverträglichkeit könnte man sich nach einem negativen Testergebnis folglich in trügerischer Sicherheit wiegen.

Ganzheitliche Diagnose als Lösungsansatz

Ob und wie viel Gluten bzw. Getreide wir vertragen, ist individuell sehr unterschiedlich.

Um eine sichere Diagnose bezüglich der Verträglichkeit von Getreide gewährleisten zu können, sollten Labortest also nicht das alleinige Ausschlusskriterium darstellen. Sie sollten vielmehr Teil einer ganzheitlichen Anamnese unter Berücksichtigung sowohl offenkundiger Symptomatik, als auch scheinbar unwesentlicher Kleinigkeiten, die oftmals entscheidende Hinweise für einen erfolgreichen Therapieansatz liefern.

Gerne berate und begleite ich Sie hinsichtlich geeigneter Diagnostik und Therapiemöglichkeiten. Vereinbaren Sie einfach ein Kennenlerngespräch über das Kontaktformular oder rufen Sie mich persönlich an. Ich freue mich auf Sie!

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